Hochwasser- und Starkregenschutz soll ein vorrangiges Thema in Wunstorf werden.

Der Starkregen vom 22. August 2021 hat gezeigt, dass nicht nur Jahrhunderthochwasser, sondern auch lokale Starkregenereignisse mehr Beachtung finden müssen. Mit extremen Wetterlagen müsse vermehrt gerechnet werden. „Mein Dank gilt hier allen Einsatzkräften, die an diesem Tag sofort zur Stelle waren, wo sie gebraucht wurden“, hebt Bürgermeisterkandidat Carsten Piellusch das große Engagement der vielen Helferinnen und Helfer hervor. Alle Ortsfeuerwehren mussten bis tief in die Nacht arbeiten. "Als Stadt müssen wir überprüfen, wie gut wir auf unvorhersehbare Starkregenereignisse vorbereitet sind", fordert er hierzu. Der Bürgermeisterkandidat schlägt für Wunstorf deshalb die Grunderfassung der Starkregengefahrengebiete in der Stadt, die Entwicklung von Präventivmaßnahmen und eine Aktualisierung der städtischen Notfallplanung vor.

Als gewählter Bürgermeister wolle er ähnlich der bestehenden Jahrhunderthochwasserkarten eine Starkregengefahrenkarte für das Stadtgebiet erstellen lassen. Diese Karte, basierend auf der Prognose eines Computermodells, soll Bürgern, Politikern und Fachleuten zeigen, wohin Wassermassen an der Oberfläche fließen und wo die Gefahr von Überflutungen besteht. Der Starkregen komme ohne große Vorwarnung und könne jeden Ort oder sogar nur einzelne Wohngebiete betreffen. "Deshalb müssen wir uns vorbereiten", bekräftigt Piellusch. Die neue Warnkarte soll dann auf der Website der Stadt veröffentlicht werden. Piellusch möchte darüber hinaus weitere Maßnahmen in Angriff nehmen. Es brauche eine aktuelle Schwachstellenanalyse des Entwässerungssystems der Stadt. „Wir müssen uns beispielsweise anschauen, welche Maßnahmen wir gegen die immer wieder auftretenden Überschwemmungen an der Ecke Hochstraße und Kolenfelder-Straße treffen können“, sagt Piellusch. Darüber hinaus möchte er mit der Verwaltung und Politik einen ganzen Katalog an präventiven Maßnahme entwickeln und diskutieren. So sollen Vergrößerung des Rohrdurchschnitte bei Sanierungen und Neubauten genauso so ein Thema sein wie auch die Berücksichtigung von Flächenversiegelung, Retentionsflächen, und die Niederschlagsbindung z.B. durch Dachbegrünung, Versickerung auf den Grundstücken, Rigolen und Gräben bei der Bauleitplanung und Stadtentwicklung. Auch die Reinigung der Abflüsse und Gullys sei ein nicht zu unterschätzendes Thema.

Das allein reiche allerdings nicht. "Wir müssen auch die Notfallplanung der Stadt aktualisieren" so Piellusch. Alarmierungssysteme wie Sirenen sollen überprüft und ertüchtigt werden. Über eine aktive Öffentlichkeitsarbeit soll über die Bedeutung der unterschiedlichen Signale und Warnungen sowie über die Nutzung gängiger Apps wie Katwarn und Nina aufgeklärt werden. Das alles soll gemeinsam mit allen Partnern, wie Ortsfeuerwehren, dem THW , den Hilfsorganisationen und anderen in Wunstorf passieren. „Ich habe für diese und andere Sicherheitsthemen bereits den Runden Tisch „Blaulicht“ vorgeschlagen. Wir müssen das Thema gemeinsam und noch stärker vernetzt in unserer Stadt bearbeiten“, sagt Piellusch.