Der SPD-Ortsverein Wunstorf hat auf seiner Jahreshauptversammlung am Freitag, den 28. März 2025 in der Remise der Johanniter in Wunstorf einen neuen Vorstand gewählt und intensiv die Bundestagswahl 2025 analysiert. Dabei wurde Sören Thoms mit breiter Zustimmung erneut als Ortsvereinsvorsitzender bestätigt.

Zu seinen Stellvertretern wurden Christin Fietz und, als Neuzugang in dieser Funktion, Majid Atris gewählt, der bislang als Mitgliederbeauftragter fungierte. Philip Glodschei kehrt nach einer Pause als Schriftführer zurück, während Gunda Cordes als neue Mitgliederbeauftragte gewonnen werden konnte. Friedhelm Espeter bleibt Kassierer. Zudem wurden 15 Beisitzerinnen und Beisitzer aus den verschiedenen Ortschaften bestimmt.

Analyse der Bundestagswahl: Schwaches Abschneiden der Ampelparteien

Inhaltlich stand die Versammlung ganz im Zeichen der Aufarbeitung der Bundestagswahl. Ortsvereinsvorsitzender Sören Thoms bedankte sich bei den Mitgliedern für ihren Einsatz im Wahlkampf: "Wir haben gemeinsam gekämpft und uns in Wunstorf besser als der Bundestrend behauptet. Das zeigt, dass unsere Basisarbeit vor Ort ankommt." Dennoch sei das Gesamtergebnis ernüchternd gewesen.

Als Gastreferent präsentierte der Politikwissenschaftler Dr. Stephan Klecha seine Analyse der Wahlergebnisse. Er stellte klar heraus: "Die Performance der Ampel war ausschlaggebend. Nicht ihre Arbeitsergebnisse waren das Problem – denn trotz des Heizungsgesetzes und des gescheiterten Bundeshaushalts wurden viele Vorhaben umgesetzt –, sondern der offene Streit, der spätestens nach dem Haushaltsdebakel einsetzte." Dies habe die Wahl für SPD, Grüne und FDP nahezu ungewinnbar gemacht.

Besonders deutlich wurde in der Diskussion ein besorgniserregender Trend: Immer mehr Arbeiterinnen und Arbeiter wenden sich von der SPD ab und der AfD zu. Klecha machte klar: "Die Menschen erwarten eine Politik, die ihre Alltagsrealität versteht. Frei nach Luther: Man muss dem Volk aufs Maul schauen – aber nicht nach dem Mund reden." Die SPD müsse wieder die klare Interessenvertreterin der arbeitenden Mitte werden, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Motivation für die Kommunalwahl 2026

Die Versammlung endete mit einem optimistischen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen. "Jetzt heißt es, sich auf die Kommunalwahl 2026 vorzubereiten. Wir treten an, um wieder die stärkste Kraft im Rat zu werden und den Bürgermeister zu stellen", gab Sören Thoms die Marschrichtung vor. Die Anwesenden quittierten dies mit motiviertem Applaus.