Am 19. Januar 1919 durften Frauen zum ersten Mal wählen und gewählt werden. Es waren allen voran mutige Sozialdemokratinnen wie Marie Juchacz, Clara Zetkin und Luise Zietz, die das aktive und passive Wahlrecht für Frauen hart erkämpft hatten. Der Deutsche Bundestag hat diesen historischen Wendepunkt mit einer Feierstunde gewürdigt.

„Die politischen Erfolge der Frauen in den vergangenen hundert Jahren waren keine Selbstläufer. Das sind sie bis heute nicht. Zu den frauenpolitischen Meilensteinen zählen die Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz, die Reformen des Ehe- und Familienrechts, die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe oder die Frauenquote in Aufsichtsräten“, betont Caren Marks, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesfrauenministerium und SPD-Bundestagsabgeordnete. „Es ist eine beschämende Entwicklung, dass der Frauenanteil im Bundestag in dieser Legislaturperiode von 38 auf 31 Prozent gesunken ist, so niedrig war er das letzte Mal vor 20 Jahren. Wir müssen dringend verstärkt Frauen auf allen politischen Ebenen gewinnen, von der Kommunal-, über die Landes- bis hin zur Bundes- und Europapolitik.“
Auch wenn der Frauenanteil in der SPD-Bundestagsfraktion mit 42 Prozent deutlich über dem Schnitt liegt, ist das kein Grund nachzulassen. „Die Hälfte der Bundestagsabgeordneten müssen Frauen sein. Denn ohne Frauen ist kein Staat zu machen! Dafür braucht es ein Wahlgesetz, das die paritätische Besetzung des Bundestages vorschreibt. Die anstehende Wahlrechtsreform sollte dafür genutzt werden, diesen Anspruch einzulösen“, so Caren Marks.