SPD-Abteilungen Großenheidorn und Steinhude sehen keine Kompromissbereitschaft bei der Regionsverwaltung/Planung für Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht förderlich.

Die Regionsverwaltung hat nach Monaten eine überarbeitete Planung des Naturschutzgebietes Totes Moor vorgelegt. Im Sommer waren die Betroffenen aufgefordert, Stellungnahmen zum geplanten Naturschutzgebiet, seinen Grenzen und den Regelungen der entsprechenden Verordnung, einzureichen. Auch die Stadt Wunstorf hat eine Stellungnahme abgegeben, die zuvor in den politischen Gremien, dem Umweltausschuss und den Ortsräten Großenheidorn, Steinhude und Klein Heidorn, kontrovers diskutiert wurde.

In der jetzt veröffentlichten überarbeiteten Vorlage sind die Grenzen in den Großenheidorner Wiesen fast unverändert im Vergleich zur bisherigen Planung. Neu sind die möglichen Erweiterungsflächen für den Schlammpolder – dafür sind Wiesen südlich des bisherigen Polders in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung Großenheidorn Strand vorgesehen.

„Im Sommer haben die beteiligten Ortsräte und der Umweltausschuss der Stadt sämtlich die gleiche Stellungnahme verabschiedet, Wunstorf hat nach außen mit einer Stimme gesprochen. Dafür hat die SPD in Steinhude, Großenheidorn und Klein Heidorn gesorgt. Während andere Parteien Maximalforderungen stellten – alle Wiesen bzw. keine Wiese unter Naturschutz – hat die SPD eine vermittelnde Lösung angestrebt und sich damit innerhalb Wunstorfs auch durchgesetzt“, so der Fraktionssprecher der SPD im Ortsrat Großenheidorn, Martin Ehlerding.

Die SPD hatte in die politischen Gremien der Stadt Wunstorf einen Kompromiss hinsichtlich der Grenze des neuen Naturschutzgebietes in den Großenheidorner Wiesen vorgeschlagen: Die Grenze des NSG soll nordöstlich des Schlammpolders bis zum Rundwanderweg, im Verlauf östlich dieses Rundwanderweges und dann nordöstlich des Weges, welcher vom Rundwanderweg östlich zum Hohen Holz führt, verlaufen. Martin Ehlerding: „Unser Vorschlag fand sogar bei den Landwirten Anklang; die nach unseren Vorstellungen im Naturschutzgebiet gelegenen Wiesen sind grundsätzlich nasser und daher schon von sich aus eingeschränkter zu bewirtschaften.“ Im Vorschlag der Regionsverwaltung findet sich diese Anregung nicht wieder.

„Die Regionsverwaltung hat jetzt zwar Flächen für eine mögliche Erweiterung des Schlammpolders vorgesehen, diese liegen allerdings unmittelbar neben der Wohnbebauung des Großenheidorner Strandes – dies ist für uns völlig indiskutabel. Wir wollten eine Erweiterung des Polders in nördlicher bzw. nordöstlicher Richtung. Man könnte auf die Idee kommen, dass die Regionsverwaltung den Schlamm den Seglern vor die Haustür schütten will“, äußert sich Jürgen Engelmann, Ortsbürgermeister von Steinhude. Engelmann weiter: „Wir haben einen Kompromiss angestrebt, der bei der Bevölkerung mehr Verständnis und Akzeptanz findet. Die Regionsverwaltung zeigt dafür kein Fingerspitzengefühl – diese Ignoranz ist erschütternd.“ Aus Sicht der SPD müssen auch die Bürgerinnen und Bürger, die unmittelbar von den Entscheidungen betroffen sind, mitgenommen werden. Martin Ehlerding und Jürgen Engelmann sind sich einig, dass hier ein Kompromiss gefunden werden kann, der auch die Akzeptanz vor Ort findet. Diese Chance habe die Regionsverwaltung leider vertan. In der verbleibenden Zeit bis zum Beschluss durch die Regionsversammlung wollen die SPD-Vertreter aus Großenheidorn und Steinhude auf die Entscheidungsträger einwirken und eine Veränderung erreichen. Und hoffen auf breite Unterstützung.