Die Gruppe SPD/Grüne im Rat hat sich erneut mit der Asbesthalde in Luthe beschäftigt und ist sich in ihrer Bewertung einig: „Die Halde ist ein Umweltproblem, das beseitigt werden muss“, erklärt SPD-Vorsitzende Kirsten Riedel. Es sei unredlich, so zu tun, als könne man einfach Erde darauf kippen und das Problem sei erledigt. Im Übrigen seien die Beschlüsse zum Abtragen der Halde längst von der Regionsversammlung gefasst.

Meike Holste, Vorsitzende der Grünen, weist darauf hin, dass das Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen sei. Es sei nicht auszuschließen, dass der im Grundwasser nachgewiesene erhöhte Arsenwert durch die Halde verursacht werde. Die Gruppe fordert die Region Hannover auf, unverzüglich den Abtransport der Asbesthalde in Luthe durchzuführen. „Dabei ist zu beachten, dass die größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen für die Ausführenden und die Anwohnerinnen und Anwohner der Halde und des Transportweges getroffen werden“, fordern Riedel und Holste. „Die Bürgerinnen und Bürger sind über die Maßnahmen sachgerecht und in vollem Umfang zu informieren."

Sollten der TÜV und das Land Niedersachsen in den nächsten Tagen grünes Licht geben, müsse der Transport beginnen. SPD und Grüne kritisieren, dass auch von politischer Seite die Bürger verunsichert würden. Gemeint ist vor allem der CDU-Regionsfraktionsvorsitzende Eberhard Wicke: „Herr Wicke weiß genau, dass die Deponie Kolenfeld nicht geeignet ist zur Aufnahme des Asbestschlamms“, so Riedel. Es sei fahrlässiger Unsinn, nun einen Transport nach Kolenfeld ins Spiel zu bringen.

Insgesamt beurteilen SPD und Grüne das EU-Förderprogramm, mit dessen Hilfe die Industriefläche, auf der die Asbesthalde steht, wieder nutzbar gemacht werden soll, als positiv. „Es ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll, vorhandene industrielle Brachflächen wiederherzustellen, anstatt neue Flächen zu versiegeln“, betont Kirsten Riedel. Sollte das Fördergeld im nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen, weil der Abtransport weiter verzögert wird, sei das für den Steuerzahler und die Umwelt die schlechteste Lösung.